Auf geht’s, Kind des Vaterlande
Als ich mir die Debatten im französischen Fernsehen anhörte, stellte ich mir die Frage, ob ich wirklich alles selbst machen muss, damit Europa so wird, wie ich es mir wünsche, d. h. ein Europa, das sich selbst und seine Grenzen verteidigen kann und in der Lage ist, nach den Regeln zu leben, die seine Bürger selbst gewählt haben. Mein Problem ist das Angebot. Ich meine, dass es in Frankreich kein politisches Angebot gibt, das meinem Wunsch entspricht, dass Europa einen Präsidenten bekommt, der direkt von den europäischen Bürgern gewählt wird und der die Macht hat, unsere Ressourcen zu mobilisieren, um uns gegen einen Aggressor zu verteidigen, der heute Russland heißt und den es zu besiegen gilt, den es zu vernichten gilt, um ein demokratisches Russland aufzubauen.
Ich habe Schwierigkeiten, die Argumente der „Rassemblement national“ zu verstehen, die sich aufregt, wenn eine alte Dame in Paris angegriffen wird, aber dem Angreifer entgegenkommt, wenn dieser heute Ukraine und morgen die baltischen Staaten oder Polen heißt. Was ist von Jordan Bardellas Idee zu halten, die Kontrolle an der französischen Grenze wieder einzuführen? Das wäre zweifellos das, was die Wolke von Tschernobyl aufgehalten hätte. Im Ernst: Das würde mich als Grenzgänger am meisten ärgern, wenn ich noch mehr Kontrollen über mich ergehen lassen müsste, um zur Arbeit zu gehen!
Was François-Xavier Bellamy betrifft, was ist von ihm zu halten, wenn er uns erklärt, dass das Europa der Verteidigung ein Unsinn ist, weil Europa keine Demokratie ist?
Ich werde daher versuchen, seine Gedanken zu übersetzen,
Die europäischen Institutionen sind ein Betrug. Sie müssen geändert werden. Die französischen Institutionen wurden mit der Idee einer zentralisierten Macht konzipiert, um im Kriegsfall schnell Entscheidungen treffen zu können, um der Dringlichkeit gerecht zu werden. Unsere Nationalhymne fordert uns zum Widerstand auf. Frankreich hat die Atombombe, und ja, man kann sich fragen, was die anderen europäischen Staatsoberhäupter die ganze Zeit über im Kopf hatten. Und was unsere europäische Hymne betrifft, so spucke ich darauf oder wische mich damit ab.
Die europäischen Führer wollten alle Frieden, aber Frieden zu wollen bedeutet zu arbeiten, nicht nur zu singen.
Auf geht’s, Kind des Vaterlandes,
Der Tag des Ruhms ist gekommen!
Gegen uns der Tyrannei,
Die blutige Fahne ist erhoben
Die blutige Fahne ist erhoben
Hört ihr auf dem Land
Wie die wilden Soldaten brüllen?
Sie kommen bis in eure Arme
Eure Söhne und Frauen werden ausgeweidet!
Zu den Waffen, Bürger! Bildet
Eure Bataillone!
Lasst uns marschieren! Ja, lasst uns marschieren!
Möge unreines Blut
Tränkt unsere Furchen!
Unsere Furchen!