Im Winter wird ein Großteil der Energie für das Heizen verbraucht, im Sommer hingegen für den Betrieb von Klimaanlagen. Wäre es nicht wunderbar, wenn wir Wärme und Kälte über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg ohne Verluste speichern könnten? Entgegen der weit verbreiteten Meinung ist dies technisch möglich und nicht so kompliziert zu realisieren. Dazu braucht man keine teuren und seltenen Metalle, sondern muss nur Zeolith synthetisieren, ein Mineral, das übrigens auch in der Natur reichlich vorkommt, da es aus Silizium, Aluminium und Sauerstoff besteht.
Zeolith adsorbiert Wasser. Beachten Sie, dass es sich hierbei um eine Adsorption und nicht um eine Absorption handelt. Wenn trockener Zeolith Wasser adsorbiert, gibt er Wärme ab: viel Wärme. Ein Kubikmeter Zeolith ermöglicht die Speicherung von 200 kWh. Das ist dreimal so viel Energie wie in der Batterie eines mittelgroßen Elektroautos. Beachten Sie jedoch, dass es sich um Wärme handelt, die gespeichert wird, und nicht um Elektrizität. Aber da in Frankreich Strom zum Heizen verwendet wird, spielt das keine Rolle. Trockener Zeolith muss vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden, was mithilfe eines luftdicht verschlossenen Behälters leicht möglich ist. Unter diesen Bedingungen ist trockener Zeolith ewig haltbar und stellt eine sofort mobilisierbare Wärmereserve dar.
Um Zeolith zu regenerieren, muss es an der Luft auf etwa 300 °C erhitzt werden. Dadurch wird das Wasser desorbiert. Für die Desorption wird also Wärmeenergie benötigt. An einem sonnigen Tag liefert die Sonne etwa 1 kW Energie pro Quadratmeter. Eine Fläche von 10×10 m² kann also theoretisch 1 m³ Zeolith in nur zwei Stunden regenerieren. Bei einem Strompreis von 50 Cent pro kW-Stunde (in Deutschland) beträgt der Gewinn 50 Euro pro Stunde!